Mehr als 163.000 Arbeitnehmer:innen wandten sich im Jahr 2024 an die AK-Arbeits- und Sozialrechtsexpertinnen und -experten im Arbeitnehmer:innenzentrum in St. Pölten, in den 21 Bezirks- und 2 Servicestellen in Niederösterreich sowie dem Servicecenter in Wien. Rund 3.600-mal musste die AK bei Betrieben intervenieren. Für über 3.200 Mitglieder mussten die drei Rechtsschutzbüros der AK Niederösterreich die Ansprüche über den Gerichtsweg sichern. So wurden für die Beschäftigten 99,8 Millionen Euro an ihnen zustehenden Ansprüchen erkämpft.
Besonders gefordert waren die Expertinnen und Experten des Insolvenzreferates der AK Niederösterreich. Sie haben rund 8.800 Vertretungsfäll abgeschlossen! Gleichzeitig waren 2024 weitere rund 7.300 Arbeitnehmer:innen von der Insolvenz ihres Unternehmens betroffen! Aus dem Insolvenzentgeltfonds konnten durch den Einsatz der AK-Expertinnen und Experten rund 64,3 Millionen Euro an die Betroffenen ausbezahlt werden.
Im Jahr 2024 fanden zwei Infoveranstaltungen „Rund um die Pension“ in den Bezirken St. Pölten und Zwettl statt. 260 kurz vor der Pension stehende Personen nahmen daran teil. Zu den zwei Infomessen „Rund um die Pflege“ der AK Niederösterreich in Horn und St. Pölten kamen zudem über 300 Personen, um sich bei den Expertinnen und Experten der AK und anderen Einrichtungen über die Pflege, das Pflegegeld und die 24-Stunden-Pflege zu informieren.
Für das Insolvenzreferat der AK Niederösterreich war 2024 ein Jahr der Großinsolvenzen. Insgesamt waren 86 Firmen mit Passiva von mehr als 10 Millionen Euro von Insolvenzen betroffen. Sehr stark betroffen war der Handel und hier auch sehr viele Frauen. So war bereits zum zweiten Mal innerhalb von 2 Jahren die Möbelkette Kika/Leiner mit 3.300 Beschäftigten in die Insolvenz geschlittert. Neben Kika/Leiner war auch die Brucha Gmbh, ein international tätiges Unternehmen für den Kühl-, Tiefkühl- und Spezialraumbau sowie Hersteller von Sandwichpaneelen mit 570 Dienstnehmer:innen und Sitz in Michelhausen in Niederösterreich von einer Insolvenz betroffen. Die drittgrößte Insolvenz betraf den Autozulieferbetrieb MGG Herzogenburg. Hier mussten rund 200 Arbeitnehmer:innen vom Insolvenzreferat der AK Niederösterreich betreut werden.
Im Arbeitsrecht waren Kündigungen, Entlassungen und einvernehmliche Auflösungen sowie offene Ansprüche die Top Themen in der Beratung. Des Weiteren wandten sich Mitglieder mit Fragen zu Elternschaft, Urlaub und ihren Arbeitsverträgen an die AK-Arbeitsrechtler:innen.
Die Sozialrechtsexpertinnen und -experten der AK Niederösterreich haben die Mitglieder bei Fragen zur Arbeitslosen-, Pensions- und Krankenversicherung beraten. Mitglieder suchten auch bei den Themen Pflegegeld und Kinderbetreuungsgeld Rat und Hilfe der AK Niederösterreich-Fachleute.