Unterstützung für alle Arbeitnehmer:innen

Mehr als 156.000 Arbeitnehmer:innen suchten im Jahr 2023 die Hilfe der AK-Arbeits- und Sozialrechtsexpertinnen und -experten im Arbeitnehmer:innenzentrum in St. Pölten, in den 21 Bezirks- und 2 Servicestellen in Niederösterreich sowie dem Servicecenter in Wien. 3.500-mal musste die AK bei Betrieben intervenieren. Für 2.400 Mitglieder mussten die drei Rechtsschutzbüros der AK Niederösterreich die Ansprüche über den Gerichtsweg sichern. Insgesamt wurden so für die Beschäftigten rund 90,1 Millionen Euro an berechtigten Ansprüchen erkämpft. Im Dauereinsatz waren die Expertinnen und Experten des Insolvenzreferates der AK Niederösterreich. Sie haben rund 3.900 Vertretungsfälle abgeschlossen. Gleichzeitig waren rund 7.900 Arbeitnehmer:innen von der Insolvenz ihres Unternehmens betroffen – eine Steigerung zum Jahr 2022 um 153 Prozent! Rund 67,7 Millionen Euro konnten 2023 aus dem Insolvenzfond dank des Einsatzes des AK Insolvenzreferats an die Betroffenen ausbezahlt werden. Dies entspricht einer Steigerung zum Vorjahr um 243 Prozent.

Veranstaltungen „Rund um die Pension“ und „Rund um die Pflege“

Im Jahr 2023 fanden außerdem sieben Infoveranstaltungen „Rund um die Pension“ statt. Rund 2.000 kurz vor der Pension stehende Personen nahmen daran teil. Zur Pflegemesse der AK Niederösterreich in Neunkirchen kamen zudem 175 Personen, um sich bei Expertinnen und Experten von AK und anderen Einrichtungen über Pflege und Pflegegeld zu informieren.

Leistungen im Arbeits- und Sozialrecht 2023 © Rauch-Gessl, AK Niederösterreich

Insolvenzen von Kika/Leiner, Forstinger, KSR-Group

Die größte Herausforderung für das Insolvenzreferat der AK Niederösterreich war 2023 das Insolvenzverfahren Kika/Leiner. Zur effizienteren und schnellen Ermittlung der den 3.000 Beschäftigten in Niederösterreich zustehenden Ansprüchen, wurde der AK Niederösterreich für mehrere Wochen ein Büro in der Unternehmenszentrale zur Verfügung gestellt. So war eine optimale Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat, Unternehmensleitung und den AK-Fachleuten vor Ort möglich. Der Insolvenzfonds konnte im Rekordtempo die offenen Forderungen auszahlen. Zur Insolvenz von Kika/Leiner kamen noch Insolvenzen der Firmen Forstinger, KSR-Group und anderer Unternehmen. Steigende Energiekosten, die hohe Inflation, sinkende Kaufkraft der Konsument:innen und Corona-Nachwirkungen waren die Hauptursache für die Zunahme der Insolvenzen.

Arbeitsrechtsschutz sichert Ansprüche vor Gericht

Im Arbeitsrecht betrafen die meisten Gerichtsvertretungen unserer Mitglieder folgende Themen: Ansprüche aus den Dienstverhältnissen, Kündigungsanfechtungen, gerichtliche Feststellung eines aufrechten Dienstverhältnisses, Probleme mit dem Dienstzeugnis und Lohn- bzw. Gehaltszettel sowie strittige Zeitaufzeichnungen.

Sozialrechtsschutz: Top-Thema Berufsunfähigkeit

Im Sozialrecht mussten die Expertinnen und Experten der AK Niederösterreich vor den Arbeits- und Sozialgerichten Klagebegehren zu Berufsunfähigkeitspension, Invaliditätspension, Feststellung von Schwerarbeitszeiten, Pflegegeldansprüchen und Ansprüchen auf Rehabilitationsgeld führen.