Unterstützung für alle Arbeitnehmere:innen


145.000 Mitglieder nahmen 2022 die Hilfe der AK-Arbeits- und Sozialrechtsexpertinnen und -experten in Anspruch. Für die Be­schäftig­ten wurden rund 44,9 Millionen Euro an berechtigten Ansprüchen erkämpft. Nachdem 2020 und 2021 Fragen rund um die COVID-19-Pandemie im Vordergrund standen, wurden 2022 von den Mitgliedern wieder Beratungen und Hilfe zu klassischen Problemen am Arbeitsplatz wie Auflösung des Dienstverhältnisses oder Auskünfte zu Lohn- und Gehalt nachgefragt und in Anspruch genommen. Die AK-Berater*innen intervenierten 3.400-mal bei Firmen. Das ist ein Zuwachs von 21 Prozent gegenüber 2021. 2.400-mal mussten berechtigte Ansprüche bei Gericht eingeklagt werden und 3.000 Beschäftigte insolventer Betriebe wurden im Rahmen des Insolvenzschutzverbandes für Arbeitnehmer:innen (ISA) vertreten, deren offene Forderungen errechnet und diese beim Insolvenz-Entgelt-Fonds angemeldet. 

Veranstaltungen „Rund um die Pension“ und „Rund um die Pflege“

Im Jahr 2022 fanden neun Infoveranstaltungen „Rund um die Pension“ statt. Über 1.800 Personen, die kurz vor der Pension stehen, nahmen daran teil. Zusätzlich wurde zum gleichen Thema eine Online-Infoveranstaltung angeboten, an der 120 Personen teilnahmen. Zu zwei Pflegemessen der AK Niederösterreich in Gmünd und Stockerau kamen über 250 Personen, um sich bei Expertinnen und Experten von AK und anderen Einrichtungen über Pflege und Pflegegeld zu informieren.

Grafik Leistungen Arbeits- und Sozialrecht © Claudia Rauch-Gessl, AK Niederösterreich

Rechtsschutz im Arbeitsrecht: 68 Prozent aller Klagen vor Gericht

Am gesetzlichen Rechtsschutz-Auftrag der AK Niederösterreich sind die 23 Bezirks- und Servicestellen der Abteilung Regionale Aufgaben, die Servicestelle in Wien, die drei Rechtsschutzbüros sowie das Insolvenzreferat und das Referat Sozialrecht und -politik der Abteilung Arbeits- und Sozialrecht beteiligt. Zwei von drei arbeitsrechtlichen Klagen vor den vier niederösterreichischen Landesgerichten St. Pölten, Krems, Korneuburg und Wiener Neustadt erfolgten 2022 aufgrund eines von der AK Niederösterreich für Mitglieder geleisteten Rechtsschutzes. Dabei wurden vor Gericht über 6,4 Millionen Euro gesichert. Die Vertretung vor Gerichten erfolgt durch Arbeitsrechtsexpertinnen und -experten der AK (18 Prozent) sowie durch erfahrene Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte (82 Prozent), die im Auftrag der AK die Interessen der Mitglieder durchsetzen.

Arbeitsrechtsschutz sichert Ansprüche aus Dienstverhältnissen

Im Arbeitsrecht wandten sich die Mitglieder bei der Telefonberatung hauptsächlich wegen der Auflösung von Dienstverhältnissen und finanzieller Ansprüche an die AK. Weitere wichtige Themen in der Telefonberatung waren Elternschaft, Corona und Urlaub. Vor Gericht musste die AK vor allem Ansprüche aus dem Dienstverhältnis einklagen, Kündigungen anfechten oder auch Feststellungsklagen einreichen.

Sozialrechtsschutz: Top-Thema Berufsunfähigkeit

Im Sozialrecht mussten die Expertinnen und Experten der AK Niederösterreich vor den Arbeits- und Sozialgerichten Klagebegehren zu Berufsunfähigkeitspension, Invaliditätspension, Pflegegeld, Rehabilitationsgeld und Schwerarbeitszeiten einbringen. In der Telefonberatung wurden vor allem Fragen zur Arbeitslosenversicherung, Pensionsversicherung, Krankengeld, Sozialhilfe und zur Krankenversicherung gestellt.